Welche Windeln sind für Neugeborene am besten geeignet?

Seit einem Monat haben wir unser drittes Kind. Seit einem Monat teste ich, prüfe ich und benutze ich eigentlich wiederverwendbare Windeln. Obwohl ich bereits meine beiden älteren Kinder mit wiederverwendbaren Windeln gewickelt habe, hatte ich bisher keine Erfahrung mit wiederverwendbaren Windeln für Neugeborene. Für mich ist das etwas Neues.

Ein Neugeborenes zu Hause

Ein Neugeborenes pinkelt viel. Wirklich viel. Man sieht, dass der kleine Körper noch nicht ausgereift ist: Der Urin ist nicht konzentriert und die Blase ist winzig – genau wie ihre Besitzerin. Ein Neugeborenes macht viel Aa. Praktisch bei jedem Windelwechsel. Und manchmal sogar noch öfter! Kennen Sie das? Das Kind ist gewickelt, Sie entfernen sich einen Meter vom Wickeltisch und... ein charakteristisches Geräusch in der Windel. Es muss wieder gewickelt werden. Die Neugeborenenzeit ist für mich ein Wechsel zwischen Wickeln, Füttern und Schlafen (des Babys, nicht meines). Die Anzahl der Windelwechsel schwankte in den ersten Wochen zwischen 9 und 12 pro Tag. Dazu kommen noch die nächtlichen Windelwechsel. Zum Glück schläft das Baby nachts recht gut und wacht nur einmal zum Stillen auf. Und wenn es abends lange nicht einschlafen kann, schläft es die ganze Nacht durch.

Windelausstattung für Neugeborene
Meine wiederverwendbare Ausstattung für Neugeborene umfasst 4 Überhosen , darunter 2 mit doppeltem Gummiband und 2 mit PUL-Schlupfüberhosen, und 2 Taschenwindeln. Natürlich sind die Windeln in der kleinsten Größe – für Neugeborene. Dazu kommen Einlagen: ein Vorrat an Stoffwindeln und Einlagen in Größe S – passend zu Neugeborenenwindeln: aus Mikrofaser, Bambus, Prefolds, Booster und zwei Höschenwindeln für die Nacht. Ich werde gleich alles erklären, es klingt nur so kompliziert :)

Neugeborene und Überhosen 

Überhose + Mullwindel

Mein Stoffwindel-Abenteuer begann mit Überhosen und Mullwindeln.
Der große Vorteil der Überhosen ist, dass man sie – solange sie nicht verschmutzt oder durchnässt sind – mehrmals verwenden kann, indem man einfach nur die Einlage wechselt.
Dazu kam die Mullwindel: saugfähig und schnell trocknend. Ich habe sie ganz einfach zu einem Rechteck gefaltet.

Wie hat sich diese Lösung bewährt?
Die Mullwindel ist erstaunlich saugstark – kein einziges Mal ist etwas ausgelaufen. Natürlich habe ich regelmäßig gewickelt – meist vor dem Stillen, also alle 1 bis 1,5 Stunden, manchmal alle 2 Stunden.
Der Neugeborenen-Überhose mit doppeltem Beinbündchen hat den Dichtigkeitstest perfekt bestanden. Auch die Variante mit elastischer Einfassung funktionierte sehr gut.

Ein weiterer riesiger Vorteil: Überhose und Mullwindel trocknen extrem schnell. Wenn ich sie abends gewaschen habe, waren sie am nächsten Morgen schon wieder einsatzbereit.

Die Kombination aus Überhose und Mullwindel hat sich tagsüber als sehr zuverlässig erwiesen – und ist außerdem die kostengünstigste Methode, ein Neugeborenes mit Stoffwindeln zu wickeln.

Nachteil: Das Baby hat zwischen den Beinchen doch einige Stofflagen – die Windel wirkt etwas dick und unbeweglich.

Überhose + Saugeinlage

Im Vergleich zur Mullwindel sind Saugeinlagen deutlich komfortabler.
Man muss sie nicht falten – einfach in die Überhose legen und fertig.
Zudem haben viele Einlagen aus Mikrofaser, Bambus oder grauem Stoff mindestens eine Schicht Mikropolar, die für ein trockenes Hautgefühl sorgt.

Mein persönlicher Favorit war die kleine Bambuseinlage – sehr saugstark, auslaufsicher und gleichzeitig schnell trocknend (innerhalb weniger Stunden).

Sehr saugfähig – der Bambus-Baumwoll-Preffold

Der Bambus-Baumwoll-Preffold ist äußerst saugfähig. Da man ihn nach dem Waschen auseinanderfalten kann, trocknet er schnell. Besonders gut hat er sich bei längeren Nickerchen bewährt.

Die Bambus-Höschenwindel – unser nächtlicher Favorit

Ein echtes Highlight war für uns die Bambus-Höschenwindel. Sie ist sehr schmal geschnitten und gleichzeitig extrem saugfähig – unsere perfekte Nachtlösung.
Natürlich braucht sie etwas länger zum Trocknen (etwas mehr als 24 Stunden), aber ihre Saugkraft ist unschlagbar.
Über die Höschenwindel zieht man noch eine Überhose oder schlupfuberhose. Uns haben die schlupfuberhosen deutlich besser gefallen – sie sind weich, bequem und haben keine Gummis oder Druckknöpfe. Das Anziehen ist etwas umständlicher, aber mit einer Größe größer geht es ganz leicht.

Doppelte Beinbündchen – sicherer Schutz vor Auslaufen

Ein großer Vorteil der Pupus-Überhosen ist das doppelte Beinbündchen. Diese Lösung sorgt tatsächlich dafür, dass nichts ausläuft.
Bei uns hat das super funktioniert – die Windeln blieben an den Beinchen immer dicht. Nur bei einigen „Windel-Explosionen“ gab es kleine Unfälle nach oben hin.

PUL-Taschenwindel – meine Favoriten

Ich muss zugeben – ich bin ein großer Fan von PUL-Taschenwindel. Sie lassen sich schnell und einfach anlegen. Schon bei meinen beiden älteren Kindern habe ich sie bevorzugt – und diesmal war es genauso.

Am besten funktionierten bei uns fertige Einlagen für PUL-Taschenwindel:

• kleine Bambuseinlage,

• Mikrofaser-Einlage,

• oder Bambus-Preffold.

Wenn ich etwas mehr Saugkraft brauchte, habe ich einfach einen kleinen oder dünnen Booster hinzugefügt. Besonders bei Neugeborenen sind EVO-Booster großartig – sie sind superdünn und vergrößern die Windel kaum.

Mit Pocket-Windeln plus Mullwindel wurde ich dagegen nicht richtig warm.
Die Mullwindel muss gefaltet werden und lässt sich nicht so schnell einlegen wie eine fertige Einlage – reine Bequemlichkeit meinerseits!
Außerdem war die Saugkraft der Mullwindel geringer als bei meinen geliebten Bambuseinlagen.

Ein kleiner Nachteil: Pocket-Windeln müssen bei jedem Wickeln komplett gewechselt werden, daher braucht man einfach mehr Exemplare. Ich habe deshalb zwei zusätzliche Windeln nachgekauft.
Tagsüber haben sie sich aber hervorragend bewährt.

Kleine Saugeinlagen für Neugeborene

Saugeinlagen, die speziell für die kleinsten Windeln gemacht sind, funktionieren wunderbar.
Ihre Größe passt perfekt – nichts steht über.
Einlagen aus Mikrofaser oder Bambus besitzen meist eine Schicht Mikropolar, die für ein trockenes Hautgefühl sorgt. Dadurch braucht man keine zusätzliche „Stay-Dry“-Einlage, wenn man sie in einer Überhose verwendet.

Wenn du Mikropolar nicht verwenden möchtest (manche Babys reagieren empfindlich darauf), kannst du den Einsatz einfach umdrehen.

Mein Baby ist inzwischen ein kleines Säugling. Wir benutzen immer noch die kleinen Neugeborenen-Windeln, aber langsam stelle ich auf meine Lieblings-PUL-Taschenwindel in One-Size-Größe um – meine Tochter wiegt inzwischen 4,5 kg.